1901

Diese Seite ist nicht für das Hochformat optimiert, bitte Querformat nutzen.

1901

Ursprung und Geschichte

Der Nobelpreis wurde von Alfred Nobel, einem schwedischen Chemiker, Ingenieur und Erfinder (bekannt für die Erfindung des Dynamits), nach seinem Tod ins Leben gerufen.
Er starb 1896 und hinterließ den Großteil seines Vermögens zur Gründung des Nobelpreises, der erstmals 1901 verliehen wurde.
Sein Ziel war es, diejenigen zu belohnen, die „der Menschheit den größten Nutzen geleistet haben“.

Kategorien des Nobelpreises

Ursprünglich wurden fünf Kategorien festgelegt, die bis heute bestehen:

  • Friedensnobelpreis: Verliehen für Bemühungen um Frieden und Abrüstung.
  • Literaturnobelpreis: Verliehen für herausragende literarische Werke.
  • Nobelpreis für Physik: Verliehen für bedeutende Entdeckungen oder Erfindungen in der Physik.
  • Nobelpreis für Chemie: Verliehen für wichtige Entdeckungen oder Fortschritte in der Chemie.
  • Nobelpreis für Physiologie oder Medizin: Verliehen für bedeutende Entdeckungen im Bereich der Medizin und Physiologie

Zusätzlich wurde 1968 der Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften (bekannt als Wirtschaftsnobelpreis) von der Schwedischen Reichsbank gestiftet, der ebenfalls oft als Nobelpreis angesehen wird.

Regeln und Kriterien

Nominierung: Nur bestimmte Personen sind berechtigt, Nominierungen einzureichen. Dazu gehören frühere Preisträger, Mitglieder der Verleihungskomitees, ausgewählte Professoren und andere anerkannte Experten auf den jeweiligen Gebieten. Eigenbewerbungen sind nicht zulässig.

Auswahlprozess: Nach den Nominierungen folgt eine gründliche Überprüfung durch Expertenkomitees. Die Komitees erstellen Berichte und geben Empfehlungen ab, auf deren Grundlage die endgültigen Entscheidungen getroffen werden.

Vergabekriterien: Die Preise sollen an lebende Personen vergeben werden, die im letzten Jahr (bei manchen Preisen auch früher) herausragende Leistungen erbracht haben. Posthume Vergaben sind nur dann möglich, wenn der Preisträger nach der Bekanntgabe, aber vor der Verleihung stirbt.

Verleihungszeremonie: Die Nobelpreise werden jährlich am 10. Dezember, dem Todestag Alfred Nobels, verliehen. Die Zeremonie findet in Stockholm statt, außer der Friedensnobelpreis, der in Oslo, Norwegen, verliehen wird. Die Preisträger erhalten eine Medaille, eine Urkunde und eine finanzielle Zuwendung, deren Betrag jährlich variiert.

Geschlechterverteilung der Gewinnenden (Stand 2023):

  • Männer: Über 90% der Nobelpreise wurden an Männer vergeben.
  • Frauen: Etwa 6% der Nobelpreise wurden an Frauen verliehen.

Geschlechterverteilung der Gewinnenden nach Kategorien

  • Friedensnobelpreis: Insgesamt 110 Einzelpersonen (Stand 2023). Frauen: 18 Frauen (ca. 16%). Beispiele: Malala Yousafzai, Ellen Johnson Sirleaf, Tawakkol Karman.
  • Literaturnobelpreis: Insgesamt 119 Einzelpersonen (Stand 2023). Frauen: 17 Frauen (ca. 14%). Beispiele: Selma Lagerlöf, Toni Morrison, Svetlana Alexievich.
  • Nobelpreis für Physik: Insgesamt 219 Einzelpersonen (Stand 2023). Frauen: 4 Frauen (ca. 1.8%). Beispiele: Marie Curie, Maria Goeppert Mayer, Donna Strickland.
  • Nobelpreis für Chemie: Insgesamt 191 Einzelpersonen (Stand 2023). Frauen: 8 Frauen (ca. 4.2%). Beispiele: Marie Curie, Dorothy Crowfoot Hodgkin, Frances Arnold.
  • Nobelpreis für Physiologie oder Medizin: Insgesamt 224 Einzelpersonen (Stand 2023). Frauen: 13 Frauen (ca. 5.8%). Beispiele: Gerty Cori, Rosalyn Yalow, Tu Youyou.
  • Wirtschaftsnobelpreis: Insgesamt 90 Einzelpersonen (Stand 2023). Frauen: 2 Frauen (ca. 2.2%). Beispiele: Elinor Ostrom, Esther Duflo.

Gründe für die Ungleichheit

Die ungleiche Verteilung kann auf mehrere Faktoren zurückgeführt werden, darunter:

  • Historische und kulturelle Barrieren: Frauen hatten in der Vergangenheit weniger Zugang zu Bildung und Forschungsressourcen.
  • Bias und Vorurteile: Bewusste und unbewusste Vorurteile in akademischen und wissenschaftlichen Gemeinschaften haben Frauen benachteiligt.
  • Weniger Frauen in den relevanten Feldern: In vielen wissenschaftlichen Disziplinen und Führungspositionen sind Frauen unterrepräsentiert.

 Entwicklung und Fortschritte

In den letzten Jahrzehnten hat sich die Situation langsam verbessert. Die Anzahl der weiblichen Preisträger nimmt zu, da mehr Frauen in Wissenschaft und Forschung Fuß fassen und sich die gesellschaftlichen Einstellungen ändern. Initiativen zur Förderung von Frauen in Wissenschaft und anderen Bereichen tragen ebenfalls zu diesem Fortschritt bei. Obwohl die Zahl der weiblichen Nobelpreisträger im Vergleich zu männlichen Preisträgern nach wie vor gering ist, gibt es Anzeichen für eine positive Entwicklung. Die Anerkennung und Förderung der Leistungen von Frauen in allen Bereichen bleibt ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu größerer Gleichberechtigung.